Schwarzer Holunder
Im Frühsommer verströmen die Blüten des Strauches ihren betörenden Duft, im Spätsommer ist Holunderzeit.
Im Frühsommer verströmen die Blüten des Strauches ihren betörenden Duft, im Spätsommer ist Holunderzeit.
Gerne werden diese zu Sirup oder anderen Köstlichkeiten verarbeitet. Doch was macht man mit den Beeren? Man findet sie nicht nur in herbstlicher Dekoration, richtig zubereitet werden sie zu einem wahren Gaumenschmaus.
Ebenso wie die Blätter und die Rinde des Holunderstrauches enthalten unreife Früchte den Giftstoff „Sambunigrin“. Der Verzehr kann zu Erbrechen, leichten Krämpfen und Durchfall führen. Reife Früchte sind zwar beinahe sambunigrinfrei, der Rohgenuss kann aber trotzdem Übelkeit auslösen. Weil man den Reifegrad und den Sambunigringehalt äußerlich nicht erkennen kann, werden Holunderbeeren sicherheitshalber immer eingekocht. Sambunigrin und andere unbekömmliche Stoffe werden beim Erhitzen über 80 Grad zerstört.
Sind alle Beeren blauschwarz gefärbt, kann man sie ernten. Am besten schneidet man die ganzen Dolden ab. Ob zur Versaftung oder Gelee-Herstellung, die Beeren müssen sofort nach der Ernte weiterverarbeitet werden.
Die Lebensmittelindustrie verwendet Holunder als natürlichen Farbstoff. Früher wurden Stoffe, Wolle und Leder mit dem dunklen Saft gefärbt. Und auch heutzutage noch verfärbt er Kleidung und Hände. Deshalb sollte man bei der Verarbeitung unbedingt Handschuhe und eine Schürze, bzw. alte Kleidung tragen.
Holunderbeeren waschen und mit einer Gabel entstielen. Mit Hilfe eines Kartoffelstampfers in einem grossen Topf zerdrücken. Das Wasser zugießen und unter ständigem Rühren für einige Minuten erhitzen, aber nicht kochen. Danach durch ein großes Sieb gießen, das mit einem nassen, durchlässigen Tuch ausgelegt ist. Den Saft zum Aufkochen bringen und den Zucker einrühren. Anschließend wird er heiß in Glasflaschen gefüllt und gut verschlossen. Kühl und dunkel gelagert ist er dann einige Monate haltbar.
Text: Herbert König | Fotos: pixabay