Waldviertler Kriecherl
Eine Wildobstart die nicht veredelt werden muss.
Eine Wildobstart die nicht veredelt werden muss.
Vor etwa 6.000 Jahren sind die kugelförmigen Früchte in Südmähren und dem Weinviertel spontan entstanden. Dieses Obst gehört damit zu den ältesten Kulturpflanzen im mitteleuropäischen Raum. Beinahe wurde diese unscheinbare Obstart vergessen, und fast ausgerottet. Heute ist sogar ein fleißiger Verein um dessen Verbreitung bemüht. Seither ist das kleine Kriecherl in aller Munde. Mittlerweile gibt es das Kriecherl als Edelbrand, Marmelade, Saft und Sirup, Röster, Kompott, Most, Sturm, Likör, würziges Chutney und einiges mehr. Zu raffinierten Köstlichkeiten verarbeitet, findet man das Kriecherl auf den Tellern der Gastronomie wieder. Längst hat es bewiesen, dass es weit mehr als bloß eine hübsche Dekoration ist.
Im Gegensatz zu Kriecherl sind Ringlotten – Renekloden – Reineclaude – oder auch Mirabellen veredelte Sorten, sie sind also nicht wurzelecht. Die Veredelung von Pflanzen läuft im Prinzip so ab, dass man einen Teil einer Pflanze auf eine andere transplantiert.
Am Kriecherl-Kirtag feiert man sie einen ganzen Tag lang, mit allem was dazu gehört. Ein Marktplatz wird dann kurzerhand zum kulinarischen Kriecherlplatz. Bei geselligem Beisammensein und musikalischer Umrahmung, kostet man sich durch feste und flüssige Schmankerln der gelben Kriecherlfrüchte.
„Ich darf nicht zu spät nach Hause kommen, sonst stellt mir meine Frau die Koffer unter den Kriecherlbaum.“
Weitere köstliche Infos bekommst du hier → kriecherl.at
Fotos: Waldviertler Kriecherl / pixabay