Plätten
UNESCO Immaterielles Kulturerbe
UNESCO Immaterielles Kulturerbe
Die „Fuhren“ (flache Transportboote aus Holz, auch Plätten genannt) haben am Hallstätter See eine lange Tradition als Güter- und Personentransportmittel. Schon im 13. Jahrhundert, nach der Wiedereröffnung des Salzbergwerks in Hallstatt, wurde die Schifffahrt über den See und die Traun zum Transport der Ware notwendig.
Bereits vor vielen hundert Jahren entworfen, doch Form und traditionelle Bauweise wurden nie geändert. Sehr markant ist die hochgezogene Spitze dieser Boote. Fast lautlos ziehen die Plätten über den See.
Ursprünglich wurden sie zum Fischen und für den Transport von Salz, Holz oder Viehfutter gebaut. Plätten sind auf allen Salzkammergut-Seen zu finden. Jedoch gibt es von See zu See etwas unterschiedliche Ausführungen und Namen. Durchschnittlich sind sie jedoch 8,5 Meter lang und 1,2 Meter breit. Entwickelt hat sich die Plätte aus einem Einbaum. Bestes heimisches Holz und ungefähr 200 Arbeitsstunden stecken in einem Boot. Obwohl es heute viele Plätten mit Elektromotor gibt, werden sie grundsätzlich wie eine Gondel mit nur einem Ruder gesteuert. Doch dies erfordert allerdings etwas Übung und Erfahrung.
Heute beherrschen nur mehr wenige Personen das alte Handwerk. Im August 2021 wurde beim Strandbad Untersee einen Verein gegründet, der sich um das Handwerk annimmt und das Wissen weiter gibt.
Eine romantische Fahrt in einer Plätte über den tiefblauen See ist ein ganz besonderes Erlebnis. Gondoliere in Lederhosen erzählen dabei auch so manche Geschichte. Auf allen Seen im Salzkammergut kann man Plätten bewundern. Speziell am Hallstätter See, Altauseer See, sowie am Grundlsee und am Toplitzsee sind sie Hauptbeförderungsmittel von Einheimischen und Gästen.
Die Plätten werden am Wolfgangsee „Traunerl“ genannt.
Und wenn das Frühstück nicht nur ein Genuss ist, wenn es sogar einzigartig ist, dann ist es wohl ein Plätten-Frühstück am Altausseer See.
Plättenfahrten am Altausseersee erleben kannst du auch → hier oder → hier
Text: Herbert König | Fotos: Herbert König