

Die Dirndlschleife
Der Dirndl-Code und was die Schleife über die Trägerin verrät
Die Dirndlschürze und ihre Schleife, die Ende des 19. Jahrhunderts in Österreich und Bayern aufkamen, gaben ursprünglich durch Farbe und Muster Auskunft über den Familienstand. Mit dem modernen Dirndl-Boom hat sich dies gewandelt: Heute ist es die Position der Schürzenschleife, die als charmanter Code dient.
Zu wissen, was die Platzierung bedeutet, kann so manches Missverständnis vermeiden und ist ein faszinierender Einblick in gelebtes, modernes Brauchtum.
Der Beziehungsstatus auf einen Blick:
Schleife links gebunden:
- Bedeutung: Ledig. Die Trägerin ist noch nicht vergeben. Für flirtwillige Herren das Signal: „Anbandeln erlaubt!“ Ein bekannter Merkspruch lautet: „Schleife links, Glück bringt’s!“
Schleife rechts gebunden:
- Bedeutung: Vergeben. Die Trägerin ist verheiratet oder in festen Händen. Hier gilt für die Herren: Nur schauen, nicht anfassen! Der Merkspruch dazu: „Schleife rechts ist schlecht.“
Schleife vorne mittig gebunden:
- Bedeutung: Jungfrau. Diese traditionelle Bedeutung wird heute seltener verwendet und manchmal auch als „unentschlossen“ gedeutet.
Schleife hinten gebunden:
- Bedeutung: Witwe. Diese Position hat jedoch eine wichtige zweite Bedeutung: Sie wird auch von Kellnerinnen getragen, um bei der Arbeit nicht hängenzubleiben. Zudem gibt es regionale Ausnahmen wie in Bad Aussee, wo traditionell alle Frauen die Schleife hinten binden. Moderne Designer bevorzugen oft die hinten gebundene Schleife, da sie die Figur am besten betont.
Das Wichtigste zum Schluss: Egal wo sie gebunden ist, eine perfekt und sauber gebundene Schleife, die nicht schlampig herunterhängt, ist das schönste Accessoire für jedes Dirndl.
Fotos: Rekord·Institut


